13.4.– 1.6.2019

Nidwaldner Museum
Athene Galiciadis
«Spiraling Shifts»
AUSSTELLUNG



Athene Galiciadis bedient sich in ihrer Arbeitspraxis verschiedener handwerklicher Traditionen, Techniken und Materialien, die sie in immer wieder überraschend neue Form- und Erzählstrukturen bringt. In der Stanser Präsentation umfasst ihr breites Materialrepertoire Holz, Papier, Leinen, Farbe und neu auch Glas. Ausgangslage für die Ausstellung in Stans ist die Auseinandersetzung der Künstlerin mit einem Werkzeugkatalog, den sie sich über die letzten Jahre angeeignet hat. Zentral ist dabei die Wechselbeziehung zwischen Material und Form. Die Untersuchung unterschiedlicher Materialien und die daraus entstehenden Formen ist ein wiederkehrendes Thema in ihrer künstlerischen Arbeit.

Mit der Ausstellung «Spiraling Shifts» im Nidwaldner Museum betritt Athene Galiciadis Neuland. Erstmals arbeitet die Künstlerin mit Glas und erweitert ihr Materialrepertoire somit um einen weiteren Werkstoff. Diese fragilen skulpturalen Objekte greifen Fragen zu Form, Oberfläche und der Verortung im Raum auf und rücken zusätzlich das Element Licht ins Zentrum. Der Blick durch die Glasobjekte erzeugt graduelle Verschiebungen in der Wahrnehmung. Galiciadis nimmt diese «shifts» – zu Deutsch Schichtungen, Verschiebungen aber auch Wiederholungen – assoziativ auf und verdichtet sie in der installativen Präsentation in Stans auf vielfältige Art und Weise. Überschneidungen, Durchsichten und Sichtbarrieren führen zu flirrenden Seherlebnissen. Das Auge wird einem Sog gleich mit unerwarteten Einsichten und Einblicken konfrontiert.

Kulturelle Traditionen und die Verknüpfung mit künstlerischen Referenzpunkten spielen eine wichtige Rolle in Galiciadis’ Werk. Häufig handelt es sich dabei um Protagonistinnen der Moderne – von Ljubow Popowa, einer Hauptfigur der russischen Avantgarde, über Sophie Taeuber-Arp, Protagonistin des Dadaismus, bis hin zu Charlotte Perriand, Designerin und Architektin. Die genreübergreifende Arbeitspraxis ihrer Vorblider ist bei Galiciadis ebenfalls zu finden. Im Wechselspiel zwischen konstruktiv-geometrischen und biomorphen Formen entwickelt die Künstlerin in «Spiraling Shifts» dichte installative Displays und zeigt ein breites Spektrum ihres künstlerischen Schaffens.

Athene Galiciadis (*1978 in Altstätten SG) lebt und arbeitet in Zürich. Ihre Arbeiten bewegen sich zwischen Skulptur, Zeichnung und Installation. Von 2003 bis 2005 besuchte sie die Zürcher Hochschule der Künste, 2007 schloss sie ihr Studium an der École cantonale d’art de Lausanne (ECAL) ab. Ihr Schaffen wurde in verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen im In- und Ausland präsentiert. 2011 erhielt sie den Swiss Art Award und den Prix Mobilière. Von 2017 bis 2018 weilte sie als Stipendiatin der Schlesinger Stiftung im Atelierhaus Birli in Wald AR.

Begleitend zur Ausstellung erscheint das Nidwaldner Kunstheft No 14.

http://www.nidwaldner-museum.ch




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